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Alle Reihen // Fokus // Filmland Hessen // Klimakatastrophe // Wissenschaftsjahr // 17 Ziele // bpb Sonderprogramm
FOKUS
Erzählstimme
Erzählstimmen (eng. „voice-over“) heben sich von den Dialogen innerhalb der erzählten Welt des Films, der Diegese, ab. Der:die Voice-Over-Erzähler:in spricht direkt mit dem Publikum, während die Filmfiguren die Stimme in der Regel nicht wahrnehmen. Nicht zu verwechseln ist die Voice-Over- Stimme mit der Stimme aus dem Off, außerhalb des Bildfeldes: Diese kann durch einen Kameraschwenk innerhalb der Diegese sichtbar gemacht werden; ein:e Voice-Over- Erzähler:in hingegen ist meist räumlichzeitlich vom Geschehen getrennt. Die unabhängige Voice-Over-Narration kann dem Filmbild Informationen beifügen (z.B. kommentierende Stimmen im Dokumentar-/ Essayfilm), sie kann interpretieren, aber auch werten und manchmal sogar in die Bildebene eingreifen, indem die Erzählstimme etwa die Handlung stoppt, Zeit rafft und vieles mehr. Im Verhältnis zwischen Filmbild und Narration entwickeln sich dabei Erzählung und Gezeigtes parallel, ergänzend oder konträr zueinander. Neben Voice-Over-Erzählstimmen beschäftigt sich die Filmreihe auch mit der inklusiven Form der Audiodeskription. Audiodeskriptionen eröffnen eine weitere Ebene, auf der eine unparteiische neue Erzählinstanz hinzukommt – eine, die von dem:r Filmemacher:in selbst nicht geplant war. Sie kann nur in den Pausen zwischen den Dialogen auftreten und muss deshalb wichtige Informationen in kürzester Zeit und absoluter Präzision wiedergeben. Das Verhältnis Bild-Erzählstimme muss hier noch einmal neu betrachtet werden.
Schwerpunkt: Audiodeskription
Im Kino werden Geschichten nicht nur mündlich, sondern mit Bildern, Dialogen, Geräuschen und Musik erzählt. Das Filmbild ist dabei essenziell, denn durch das Zusammenspiel von Kulisse, Kostüm, Farbe und Licht gibt es Dinge zu entdecken, die auf der Tonebene nicht (so ausführlich) erfasst werden. Statt auf der Leinwand entstehen Filmbilder bei Blinden und Sehbehinderten direkt in ihren Köpfen. Die visuelle Komponente des Films wird dabei durch die Hinzunahme einer weiteren, objektiven Erzählebene in den Dialogpausen („Audiodeskription“) als Hörfilm erlebbar gemacht. Mehr noch als das „Sehen“ steht im Kino das Filmerleben im Vordergrund: Gemeinsam im Dunkeln vor der erleuchteten Leinwand sitzen und für eine Weile ganz in das Geschehen eintauchen. Jede:r Einzelne hat letztendlich Unterschiedliches gesehen und gehört und damit den Film ganz individuell erlebt. Das macht es so spannend, sich anschließend darüber auszutauschen.
FILM SEHEN, HÖREN, ERLEBEN // Was ist inklusives Kino? Dieser Frage ist die FBW-Jugend Filmjury aus Marburg nachgegangen und hat sich mit der Erzählform der Audiodeskription genauer befasst. Die Jugendlichen erstellten selbst eine Hörfilmfassung eines Kurzfilms, der nun exklusiv vor allen Vorstellungen der SchulKinoWochen Hessen 2021 zu sehen und zu hören ist. In Begleitveranstaltungen stehen die Jurykinder mit professionellen Hörfilmautor:innen den Schüler:innen im Kinosaal Rede und Antwort und geben Einblick in ihre Erfahrungen bei der Hörfilmproduktion. Ein Projekt der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und der Deutschen Film- und Medienbewertung FBW, in Zusammenarbeit mit dem DFF und den Schulkinowochen Hessen.
HÖRFILM ERLEBEN // Bei den SchulKinoWochen können Vorstellungen auf Anfrage mit offener Audiodeskription gebucht werden. Achten Sie bei der Filmauswahl ab Seite 13 dafür auf den Hinweis „Sprache“. Hessische Jungfilmemacher:innen können ihre Arbeit bei den SchulKinoWochen als Vorfilm auf großer Leinwand präsentieren. Bei Interesse wenden Sie sich an das Projektbüro.
Leitfragen
FILMLAND HESSEN
Haben Sie’s gewusst? In Hessen werden Filme gefördert, gedreht, animiert und vertont. Dreharbeiten in Hessen werden immer häufiger: Die verschiedenen Stadtteile und Wahrzeichen Frankfurts haben in TOUBAB und OECONOMIA große Auftritte. Aber auch in den ländlichen Regionen Hessens finden sich Filmkulissen: Das AUERHAUS steht in Birstein und für den Film DIE WOLF-GÄNG wurden in Alsfeld ganze Straßen, Häuser und Plätze in Kleinstarbeit für den Film hergerichtet. Der Traum, selbst eine Filmrolle zu übernehmen, wurde für die Gießenerin Emma- Louise Schimpf wahr. Sie ist in der Hauptrolle der „Gaby“ in TKKG – JEDE LEGENDE HAT IHREN ANFANG zu sehen. Auch Animationsfilm- Charaktere kommen aus Hessen: Digitalkünstler:innen aus Frankfurt erwecken Trickfiguren in DER KLEINE RABE SOCKE – SUCHE NACH DEM VERLORENEN SCHATZ zum Leben. Erhält ein Film Fördergelder von der HessenFilm und Medien, müssen diese nicht zwangsläufig nur für Regie, Kulissen, Schauspieler:innen oder Animation eingesetzt werden. So entstanden Musik, Ton und Sounddesign zu DIE SAGENHAFTEN VIER im Studio „Klangbezirk“ in Biebrich. Hieran waren rund 40 hessische Musiker:innen, Sprecher:innen, Sounddesigner:innen und Mischtonmeister:innen beteiligt.
Hessische Filmfestivals stellen sich vor
FLIMMER // 28. Januar 2022
Das Kinder- und Jugendmedienfestival des Main-Taunus-Kreises zeigt selbstgedrehte Kurzfilme von Kindern und Jugendlichen auf großer Kinoleinwand. Die jugendkulturelle Veranstaltung bringt jungen Menschen nahe, wie sie ihre Gedanken und Gefühle filmisch zum Ausdruck bringen können. Dabei sind Stilmitteln, Genres und Themen keine Grenzen gesetzt. Ein bunter Festivaltag mit Preisverleihung und Rahmenprogramm findet jährlich im Januar statt. Filmeinreichungen sind bis Ende November 2021 möglich.
DIE ALTE VILLA » als Vorfilm in Hofheim vor DIE WOLF-GÄNG
DIE WALD-MÜLL-EXPEDITION » als Vorfilm in Hofheim vor CHECKER TOBI
DU ENTSCHEIDEST » als Vorfilm in Sulzbach vor INTO THE BEAT
LUCAS // 30. 9. bis 7. 10. 2021
Als Deutschlands ältestes Internationales Festival für junge Filmfans bringt LUCAS seit mehr als 40 Jahren aktuelles internationales Filmschaffen für Kinder und Jugendliche von vier Jahren bis 18+ in die Main-Metropole. Das Programm „Mitmischen“ lädt junge Filmfans dazu ein, als Moderator:in, Festivalreporter:in, Filmkritiker:in, Jurymitglied oder Kurator:in das Festivalgeschehen aktiv mitzugestalten.
Kasseler Dokfest // 16. bis 21. 11. 2021
Das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet seit den 1980er Jahren jährlich Mitte November statt und zeigt aktuelles Schaffen sowie experimentelle und künstlerische Arbeiten. Die Sektion „junges dokfest – Bilderwelten denken, Kinoraum erleben“ für junge Zuschauer:innen ab der Klasse 8 legt einen besonderen Fokus auf die ästhetische Filmbildung und die Begegnung im Kino.
KLIMAKATASTROPHE?
Schwerpunkt zur Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung im DFF „Katastrophe. Was kommt nach dem Ende?“ zeigen die SchulKinoWochen ein kleines Filmprogramm, das sich der Darstellung von Katastrophen und den mitschwingenden gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen widmet. Katastrophen stellen das Alltagsleben auf den Kopf. Die aktuellen und in der Zukunft erwarteten Veränderungen des Klimas betreffen uns schon jetzt alle. Vorstellungen des Schlimmstmöglichen lösen beim Menschen einerseits Angst, andererseits Faszination aus. Im Katastrophenfilm erschaffen Filmemacher:innen konkrete Bilder, die mit diesen ambivalenten Gefühlen spielen und zur Auseinandersetzung anregen. Den filmischen Katastrophenfantasien in THE DAY AFTER TOMORROW werden im Dokumentarfilm ZWISCHEN HIMMEL UND EIS naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse gegenübergestellt – der Vergleich ermöglicht eine Prüfung auf Plausibilität. Einen thematischen Einstieg bereits in der Grundschule bietet ICE AGE: Hier steht die nächste Eiszeit unmittelbar bevor, weshalb sich Menschen und Tiere nach Süden begeben, um neue Lebensräume zu finden.
ZWISCHEN REALITÄT UND FANTASIE
Buchen Sie einen „Filme im Vergleich“- Workshop zu ZWISCHEN HIMMEL UND EIS und THE DAY AFTER TOMORROW.
AUF EINEN SPRUNG INS MUSEUM
Kombinieren Sie die Kinovorstellung mit einem Ausstellungsbesuch: Die Führung wird durch Expert:innen des DFF und des Senckenberg Museums sowohl filmpädagogisch als auch naturwissenschaftlich betreut.
WISSENSCHAFTSJAHR
Bioökonomie
Während die Weltbevölkerung wächst und unser Lebensstandard steigt, steht die Menschheit vor ökologischen Herausforderungen. Dazu zählen der menschengemachte Klimawandel, die Vermüllung der Meere, schwindende landwirtschaftliche Nutzflächen und der Verbrauch fossiler Rohstoffe. Es ist notwendig, dass wir die erdölbasierte Wirtschaft umkrempeln zugunsten einer nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe: der Bioökonomie! Der Begriff Bioökonomie bündelt eine Vielzahl von Denk- und Handlungsansätzen, die auf eine biologisch nachhaltige Wirtschaftsweise abzielen. Kosmetik aus Algen, Kleidung aus Holzfasern, Fleisch aus dem Bioreaktor – es gibt unzählige Beispiele, wie fossile und umweltschädliche Rohstoffe ersetzt werden könn(t)en. Das Wissenschaftsjahr 2020|21 trägt dieses Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts in die Öffentlichkeit. Im Filmprogramm trifft wissenschaftlicher Erfindergeist auf erzählerische Filmfantasien. Zur Diskussion stehen dabei grundlegende Zukunftsfragen: Wie werden wir die wachsende Weltbevölkerung ernähren? Wie wollen wir den notwendigen Umstieg auf eine klimaneutrale Welt gestalten und welchen Beitrag können wir bereits privat im Alltag leisten? // Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
17 ZIELE
Kino für eine bessere Welt
Gesundheitsfürsorge, Kampf gegen Armut und Ungleichheit, Umweltschutz und Stärkung der Demokratie – all diese Themen hängen miteinander zusammen und sind zentral für eine nachhaltige Entwicklung hin zu einer lebenswerteren Welt. Die Vereinten Nationen haben sich daher in ihrer Agenda 2030 auf einen Katalog aus 17 Nachhaltigkeits-Zielen geeinigt. Sechs ausgewählte Filme zu den Zielen KEINE ARMUT, GESCHLECHTER-GLEICHHEIT, SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN, MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM sowie MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ beschäftigen sich mit dem Ist-Zustand der Erde und den Bedürfnissen heutiger sowie kommender Generationen. Die Entwicklungsziele können jedoch nur erreicht werden, wenn alle mitmachen. Politik, Unternehmen, Institutionen und Vereine genauso wie jede und jeder Einzelne von uns. Denn alle können etwas tun: Sei es Verpackungsmüll zu vermeiden, mehr Fahrrad zu fahren, sich im Verein, in der Schule oder Stadt für mehr Nachhaltigkeit zu engagieren. // Ein Angebot von VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz in Kooperation mit Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
bpb SONDERPROGRAMM
Rassismus, Polizeigewalt & Schwarzes Leben im US-Kinofilm
Spätestens seit den Protesten im Zuge des bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz getöteten George Floyd erfahren die strukturelle Diskriminierung von Afroamerikaner:innen und rassistische Gewalt in den USA auch in Deutschland eine große öffentliche Wahrnehmung. Das Sonderprogramm zeigt eine Auswahl von Spiel- und Dokumentarfilmen, die eine filmische Annäherung an Ausgangspunkte der „Black Lives Matter“-Bewegung und die Lebenssituation von schwarzen Menschen in den USA ermöglichen. Die Filme thematisieren die Geschichte und Gegenwart rassistischer Ereignisse in den USA, sie erzählen von Polizeigewalt, Ausgrenzungserfahrungen und schwarzer Identitätssuche. Die ausgewählten Werke bieten zugleich auch einen Einblick in Arbeiten zeitgenössischer afroamerikanischer Filmschaffenden von Spike Lee über Raoul Peck bis Barry Jenkins. // Ein gemeinsames Filmprogramm von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und VISION KINO — Netzwerk für Film- und Medienkompetenz.
TEAM-TIPP:
Buchen Sie zusätzlich zum Kinobesuch das vorbereitende Workshop-Paket. Der Präsenztermin sowie die Online- Arbeitsphase können direkt hintereinander oder über mehrere Wochen stattfinden. Im Unterricht: Film + 90 Min. Workshop Onlinephase im Moodle-Kursraum Im Kino: Film + 45 Min. Filmgespräch