Fenster und Türen im Film sind oftmals selbstverständlicher Teil des Bildaufbaus. Durch sie werden Einblicke gegeben oder verwehrt, Zugänge geöffnet oder versperrt. Fenster und Türen markieren aber auch Übergänge, Wendepunkte oder Veränderungen. Sie werden aktiv in die Handlung einbezogen, wenn sie etwa verbarrikadiert, aufgebrochen und zugeknallt werden, wenn an ihnen gelauscht, gespäht oder geklopft wird. Als Elemente der Mise-en-scène beeinflussen sie zudem die Wahrnehmung von Räumlichkeit und erzeugen Tiefe. Doch nicht nur Filmfiguren können ihre Schwellen überwinden: Auch der Blick der Kamera geht durch Fenster und Türen und lässt die Zuschauer:innen zu Voyeur:innen werden. So spielen Fenster und Türen sowohl auf der Handlungs- als auch auf der filmästhetischen Ebene eine interessante Rolle und werden zu vielseitigen filmischen Motiven.
Das Fokusprogramm betrachtet die unterschiedlichen Bedeutungsebenen von Fenstern und Türen im Film. Welche Rolle spielen sie bei der Staffelung des filmischen Raums und der Aufteilung in mehrere Handlungsebenen? Wie werden sie durch Kameraeinstellungen und -perspektiven in Szene gesetzt und welche Wirkung wird dadurch erzeugt? Inwieweit tragen sie dazu bei, Gefühlszustände der Figuren nach außen zu kehren? In Filmgesprächen und Workshops setzen sich Schüler:innen mit den Motiven auseinander.